Georgien 1978, DCP, in Farbe

Regie: Lana Gogoberidse, mit Sofiko Tschiaureli, Gija Baridse, Katewan Ochachelaschwili

94 Min., georgische O.m.U.

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Sopiko, verheiratet und Mutter zweier Kinder, geht ganz in ihrer Arbeit auf. Als Journalistin in Tiflis interviewt sie unterschiedlichste Frauen zu ihren Lebensbedingungen und Wünschen. Ihr treuer Begleiter ist der Fotograf Irakli, der mit seiner Kamera alles in den Blick nimmt im Großstadtstrom. Sie ist die Verdienerin der Familie, stellt sich in Schlangen beim Einkauf, kocht und sorgt für ihre Mutter, die zehn Jahre im Gulag gewesen war. Ihre Tante sagt über Sopikos Mann: „Mit so einem muss man Schluss machen, wie mit einem kranken Zahn“, weniger weil er eine Affäre mit einer anderen Frau hat, sondern wegen der Schwere, mit der sich seine Bequemlichkeit ihrer Energie in den Weg stellt.

Rhythmisch getragen und vorangetrieben durch die luftige und ironische Musik von Gija Kantscheli erzählt Lana Gogoberidse feinfühlig von der Verzahnung des Privaten mit dem Politischen. Mit seinem Fokus auf den Alltag einer emanzipierten Frau und der Reflexion über weibliche Lebensentwürfe gilt der Film als einer der ersten feministischen Werke der Sowjetunion.